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Wie lange kann man die
Vaterschaft anfechten?
Die Vaterschaft kann innerhalb 2 Jahre
angefochten werden.
§ 1600b Abs.1 S.1 BGB
Die 2- Jahresfrist beginnt am dem Tag, an dem der
Vater berechtigte Zweifel an seiner Vaterschaft
vorbringen kann.
Gründe für die Anfechtung der
Vaterschaft
•
In vielen Fällen wird die Vaterschaft immer erst
angefochten, wenn sich die Eltern trennen. Und
das obwohl eigentlich keine Zweifel bestehen.
Und meistens sind es die verlassenen Väter, die
die Mutter des Kindes noch einmal demütigen
wollen, weil sie die Trennung nicht verkraften
können.
•
Die neue Partnerin besteht darauf.
•
Der Vater will keinen Unterhalt zahlen und hofft
dann sogar , dass er nicht der Vater ist.
•
Der Mann erfährt, dass seine Frau mit einem
Dritten sexuellen Kontakt hatte.
•
Die Kindesmutter selbst Zweifel an der
Vaterschaft des angegebenen Mannes hat.
anerkannte Gründe für die
Anfechtung der Vaterschaft
•
die Unmöglichkeit eine Vaterschaft
•
Unfruchtbarkeit
•
DNA- Test (Vaterschaftstest)
•
nachweisliche Abwesenheit des Vaters zum
Zeugungszeitpunkt
•
andere begründete Zweifel
Wer kann eine Vaterschaft
anfechten?
•
der rechtliche Vater
•
die Kindesmutter
•
das Kind selbst
•
mögliche Väter
•
die zuständige Behörde
DNA-Tests (Vaterschaftstest) dürfen nur mit
Einwilligung des Kindes oder seines gesetzlichen
Vertreters durchgeführt werden. Heimlich
gewonnene Proben sind nicht zulässig und sogar
strafbar.
Labore, die Vaterschaftstests durchführen,
brauchen auch die Einwilligung von Mutter oder
Kind. Das Kind oder sein gesetzlicher Vertreter
müssen also die Einwilligung zum Vaterschaftstest
gegeben haben.
Wer gilt als rechtlicher Vater
Für ein in der Ehe geborenes Kind gilt der
Ehepartner immer als rechtlicher Vater.
Vater eines Kindes ist nach dem Bürgerlichen
Gesetzbuch der Mann, der zum Zeitpunkt der
Geburt mit der Mutter verheiratet ist oder der die
Vaterschaft anerkannt hat.
Der Vater verliert durch die Anfechtung der
Vaterschaft erst einmal nicht das Umgangsrecht mit
dem Kind!
Wer führt die
Vaterschaftsanerkennung
durch?
•
Standesamt
•
Jugendamt
•
Notar
Die Kosten belaufen sich auf ca. 30 Euro
aufwärts. Vor der Geburt ist die
Vaterschaftsanerkennung kostenlos.
Kosten für die Anfechtung der
Vaterschaft
Nach § 47 Abs. 1 über Gerichtskosten in
Familiensachen wird für ein solches Verfahren ein
Verfahrenswert von 2.000 Euro angesetzt. Hinzu
kommen Gerichtskosten und Anwaltskosten.
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Kann ein Scheinvater Unterhalt
zurückfordern
Ein Scheinvater kann Unterhaltszahlungen, die er
seinem vermeintlichen Kind zahlt erst einstellen
oder auch zurückfordern , wenn die Vaterschaft
des wirklichen Erzeugers feststeht. Die Kosten für
ein Verfahren bekommt er nicht erstattet.
Mutter gibt falschen Vater an
Verschweigt die Ehefrau ihrem Ehemann, dass das
gemeinsame Kind nicht von ihm ist, kann das dazu
führen, dass Anspruch auf nachehelichen Unterhalt
verwirkt sein kann (§ 1579 Nr. 7 BGB).
Dem Scheinvater, der seine Vaterschaft erfolgreich
angefochten hat, steht kein Anspruch auf Ersatz
der Kosten des Vaterschaftsanfechtungsverfahrens
zu.
Auftrag Vaterschaftstest
Kosten Vaterschaftstest
Ein günstiger Vaterschaftstest kostet um die 80
Euro. Mindestens zwei Tests sind nötig. Also für
Vater und Kind. Somit muss mit mindestens 160
Euro gerechnet werden. Das Ergebnis liegt in ca.
einer Woche vor. Für ein Gerichtsverfahren müssen
die Proben von einem unabhängigen
Sachverständigen, beim Hausarzt oder im Labor
selbst vor Ort abgenommen werden.
Sollen die Proben von einem Labor durchgeführt
werden, müssen Einverständniserklärungen
mitgesendet werden. Die Teststäbchen erhält man
in der Apotheke oder man kann sie online direkt
beim Labor anfordern. Sie sind meistens kostenlos.
Kann man zum Vaterschaftstest
gezwungen werden?
Ein mutmaßlich leiblicher Vater kann nicht
gezwungen werden, sich einem Vaterschaftstest zu
unterziehen. Jedenfalls nicht von der Mutter des
Kindes oder von einem anderen möglichen Vater.
Es ist die freie Entscheidung des Betroffenen, ob er
einer DNA-Analyse zustimmt. Eine gesetzliche
Verpflichtung gibt es erst einmal nicht.
Aber bei Gericht können Beteiligte einen Antrag auf
ein Abstammungsgutachten stellen. Beteiligte
können sein, die Mutter selbst, das Kind, mögliche
Väter und die Behörde. Das Familiengericht kann
dann einen Vaterschaftstest anordnen und die
Durchführung auch polizeilich durchsetzen.
Scheinvater kann Unterhalt
zurückfordern
“Wenn ein “Vater” Unterhalt für nicht von ihm
stammende Kinder gezahlt hat. (Kuckuckskinder)
kann er vom biologischen Kindsvater
Unterhaltszahlungen zurückfordern. Dafür ist es
möglich, die Vaterschaft auch gegen den Willen der
Mutter und des vermeintlichen Erzeugers zu klären.
neues Unterhaltsrecht 2025